SeaShore Systems

Fragen und Antworten

Nachfolgend beantworten wir von unseren Interessenten und Kunden häufig gestellte Fragen.

Übersicht

 

Fragen und Antworten

Erfüllt WRH die Anforderungen der MLC 2006 und STCW?

Ja, WRH überprüft die Einhaltung der Ruhezeiten nach allen Regeln der MLC, 2006 Standard A2.3 Nr. 5 bis 7. Bitte lesen Sie auch die detaillierte Überprüfung jeder einzelnen Regel auf der Seite Regeln.

 

Berücksichtigt WRH die Ausnahmen, die in den STCW 2010 Manila Amendments beschrieben sind?

Ja, beim Einrichten von WRH legen Sie fest, nach welchen Regelwerken die Ruhezeiten überwacht  werden sollen. Dabei können auch die beiden Ausnahmen aktiviert werden:

  • für die Aufteilung der 10 Stunden Ruhezeit innerhalb 24 Stunden auf drei Phasen
  • für die Ruhezeit von 70 Stunden innerhalb von 7 Tagen

Da diese Situationen Ausnahmen bleiben sollten, prüft WRH zunächst auf Grundlage der MLC-Regeln und erkennt einen Verstoß. Sie können dann durch Anklicken einer Schaltfläche "Exemption" von diesen Ausnahmeregelungen Gebrauch machen. Nun wird diese Situiation als "Ausnahme" und nicht mehr als "Verstoß" gekennzeichnet. Bitte aktivieren Sie diese Ausnahmen nur dann, wenn der Flaggenstaat diese Manila Amendments auch für die MLC 2006 ausdrücklich zulässt.

 

Kann WRH auf Schiffen unter deutscher Flagge eingesetzt werden?

Ja, ab Version 4.08 kann WRH auch auf Schiffen unter deutscher Flagge eingesetzt werden. Dazu wird das deutsche Regelwerk und die deutschen Ausnahmeregeln aktiviert. Dies betrifft die maximale Arbeitszeit von 72 Stunden innerhalb jeglicher 7 Tage-Periode. In einer Reisetabelle werden die Ankunfts- und Abfahrzeiten des Schiffes erfasst. WRH erkennt daran, ob es dsich um eine dichte Hafenfolge handelt (Fahrzeit weniger als 36 Stunden zwischen den Seelotsstationen zweier Häfen) und bietet in diesen Fällen die Ausnahmeregel an. Diese setzt die mindest-Ruhezeit auf 77 Stunden. Die die maximal zulässige Arbeitszeit überschreitenden Stunden werden in einer Spalte "TBC hrs." - zu kompensierende Stunden - gekennzeichnet. WRH überwacht die Kompensierung der zuviel geleisteten Arbeitszeit nach deutschem Seearbeitsgesetz.

Können wir die SFN-Stunden für Seefahrer mit deutschem Tarif mit WRH berechnen?

WRH selbst kann die Stunden für Sonntags-, Nacht- und Feiertagszuschläge nicht berechnen, jedoch besitzt WRH eine Exportschnittstelle, die alle Arbeitszeit-Blöcke in eine CSV-Datei exportiert (Datum, Anfangszeit, Endzeit, See/Hafen, Wachdienst). Wir bietet Ihnen eine Zusatzsoftware an, die diese Daten importieren kann und die jeweiligen Stunden für SFN-Zuschläge gemäß §3b EStG berechnet.

 

Berücksichtigt WRH Sicherheitsübungen sowie Arbeiten zur Sicherung des Schiffs?

Ja, die in MLC 2006, Standard A2.3 Nr. 14 angesprochenen Situationen zur Sicherung von Personen, Schiff und Ladung können gekennzeichnet werden. Somit führen Arbeitsstunden, die der Sicherheit dienen, nicht zu Ruhezeitenverstößen. Sofern diese zusätzlich geleisteten Arbeitszeiten die Ruhezeiten je 24 Stunden verletzen, soll ein Ruhezeitenausgleich erfolgen. WRH berechnet diese zuviel geleisteten Stunden und stell die zu kompensierenden Stunden in einer Spalte dar. Somit kann das Besatzungsmitglied bzw. seine Führungskraft/Kapitän die zu kompensierenden Stunden überwachen und die Arbeitszeiten steuern.

 

Kann WRH an spezielle Anforderungen einzelner Flaggenstaaten angepasst werden?

WRH erfüllt in seiner Standardversion die Anforderungen der meisten Flaggenstaaten, z.B. Liberia, Antigua & Barbuda, Panama, Marshall Islands, Gibraltar etc. WRH kann durch den Hersteller an spezielle Anforderungen weiterer Flaggenstaaten angepasst werden, z.B. von Deutschland. Diese Ergänzungen lassen sich einfach durch eine Zusatzdatei in WRH einladen. Auf Wunsch der Kunden werden somit weitere spezielle Anforderungen von Flaggenstaaten berücksichtigt werden.

 

Erstellt WRH die Table of Shipboard Working Arrangements?

Ja, WRH erzeugt diese von der MLC, 2006 in Standard A2.3 Nr. 10 geforderte Tabelle. Sie entspricht exakt den Empfehlungen der IMO Appendix 4 und dem IMO MSC Circ. 1014. Viele Flaggenstaaten, wie z.B. Liberia, folgen in ihren nationalen Empfehlungen diesem Layout.  Dazu verwendet WRH die Arbeitszeiten, die für jede Funktion an Bord im so genannten Template angelegt werden.

 

Kann ich mit WRH vorausschauend planen, um somit Verstöße zu vermeiden?

Ja, dies ist ein sehr wichtiger Aspekt von WRH. Es macht schließlich wenig Sinn, mit einer Software nur die Verstöße zu dokumentieren. Eine der Stärken von WRH ist die Unterstützung beim Vermeiden von Verstößen. Planen Sie mit Hilfe der SCHEDULE-Funktion den Einsatz der Besatzung im voraus, z.B. wöchentlich oder für eine bestimmte Hafenliegezeit. Dabei zeigt WRH die eventuellen Verstöße an und Sie können durch verbesserte Planung die Einhalktung der Ruhezeiten organisieren. Anschließend können diese geplanten Arbeitszeiten automatisch in die Aufzeichnungen als tatsächliche Arbeitszeiten übernommen werden. Und hier kommt die zweite Stärke von WRH zum Tragen: WRH erspart Ihrer Schiffsleitung administrativen Aufwand durch verschiedene Automatik-Funktionen.

 

Können automatisch eingetragene Arbeitszeiten korrigiert werden?

Ja, WRH ermöglicht die individuelle Anpassung der Arbeitszeiten, die automatisch von der Schedule (Planung) übernommen wurden. Damit können Sie Abweichungen von der zuvor geplanten Arbeitszeit korrigieren.

 

Erfüllt WRH die flaggenstaatlichen Anforderungen einer elektronischen Arbeitszeitaufzeichnung?

Ja, WRH erfüllt zum Beispiel die Anforderungen von Liberia, nämlich

  • jeder Seefahrer muss Zugang zu seinen Daten haben (Sie können in WRH für jeden Seefahrer ein Benutzerkonto anlegen)
  • der Arbeitszeitnachweis muss monatlich ausgedruckt und vom Kapitän und dem Seefahrer unterschrieben werden (Ausdruck ist möglich)
  • Die eingegebenen Daten müssen gegen nachträgliche Änderungen gesichert werden können (WRH kann die Eingaben täglich oder monatlich verriegeln)
  • Es muss eine regelmäßige Datensicherung geben (WRH bietet diese Funktioin und warnt, wenn nach 14 Tagen keine Sicherung durchgeführt wurde)

 

Wir haben ein Netzwerk an Bord. Können wir WRH so einsetzen, dass von verschiedenen PCs damit gearbeitet werden kann?

Ja, WRH kann nicht nur auf einem Einzelplatz eingesetzt werden, sondern ist auch netzwerkfähig. Dazu verwendet man einen beliebigen Rechner im Netzwerk als WRH-Server. Dort wird die SQL-Datenbank isntalliert. Auf beliebigen anderen Rechnern dieses Bordnetzwerks installieren Sie das Interface (Programm), das dann auf die Datenbank zugreift. Für den Netzwerkbetrieb benötigen Sie eine Netzwerklizenz, die beliebig viele PCs auf diesem Schiff abdeckt.

 

Kann WRH benutzt werden, wenn bereits eine Microsoft SQL-Datenbank an Bord besteht?

Ja, WRH kann parallel zu anderer Software eingesetzt werden, die eine Microsoft SQL Datenbank verwendet. WRH setzt den MS SQL Server Light 2008 ein. Bei der Installation des Datenbankservers für WRH muss darauf geachtet werden, dass der WRH-Datenbankserver in einem anderen Verzeichnis installiert wird und mit einer anderen Instanz. 

 

Können wir Daten aus WRH für unsere Heuerabrechnung übernehmen?

Ja, WRH Bietet die Möglichkeit des Datenexports der Arbeitszeiten jedes Seefahrers, um diese in einer anderen Software zur Heuerabrechnung oder zur statistischen Auswertung zu verarbeiten. Ab Version 4.08 bietet WRH den Export der Daten in Form einer CSV-Datei an. Dabei wird für jeden Seefahrer jeder Arbeitsblock mit Anfangs- und Endzeit sowie mit Angaben zur Art der Arbeit (See/Hafen, Wachdienst oder kein Wachdienst) als Datensatz angelegt. Somit ist eine differenzierte Bearbeitung, z.B. auch zur Bererchnung von SFN-Stunden für Schiffe unter deutscher Flagge möglich.

Spectral Technologies bietet Ihnen mit SAS eine leistungsfähige Crewing- und Heuerarbrechnungs-Software, die slebstverständlich auch die Daten aus WRH übernehmen kann.

 

Wie berücksichtigt WRH die Anpassung der Bordzeit bzw. das Überfahren der Datumsgrenze?

WRH bietet eine Funktion zum Anpassen der Bordzeit und zum Überfahren der Datumsgrenze. Der WRH-Administrator an Bord, z.B. der Kapitän, kann tägliche Uhrkorrekturen für 30 oder 60 Minuten zu einer bestimmten Uhrzeit eingeben. WRH berücksichtigt dann die tatsächlich gearbeiteten Stunden. Beispiel: Das Schiff fährt westwärts und die Uhr wird um 02:00 um eine Stunde zurück gestellt. Die 0-4-Wachgänger arbeiten von 00:00 bis 04:00 Uhr und haben somit 5 Arbeitsstunden. Andere Besatzungsmitglieder, die nicht arbeuiten, erhalten somit eine Stunde Ruhezeit mehr.

Beim Überfahren der datumsgrenze setzt WRH einen zusätzlichen Tag ein, das Datum wird dadurch verdoppelt. In entgegegngesetzter Richtung wird ein Tag aus dem Kalender gestrichen.

 

Wie kann die Schiffsleitung das Einhalten der Ruhezeitenregeln effizient überwachen?

WRH ist auf die wirkungsvolle Unterstützung der Schiffsleitung ausgerichtet und möchte den administrativen Aufwand weitestgehend reduzieren. Deshalb bietet WRH eine Monatsansicht (Work Hour Matrix), in der der Kapitän alle Besatzungsmitglieder und ihre täglichen Arbeitssunden auf einen Blick sehen kann. Tage mit eventuellen Verstößen werden je Besatzungsmitglied rot markiert. Durch Anklicken des jeweiligen Besatzungsmitglieds kann man direkt in die Arbeitszeitaufzeichnungen springen. In dieser Matrix werden diejenigen Seefahrer gelistet, für die der Anwender eine Leseberechtigung besitzt (Supervisor). So kann z.B. der Ltd. Ing. die Überwachung der Maschinenbesatzung und der 1. Offizier die Überwachung der Decksbesatzung übernehmen, während der Kapitän die Daten aller Besatzungsmitglieder sieht.

Bei der Installtion fragt WRH nach dem Servernamen. Was bedeutet dies?

Wenn der Rechner, auf dem WRH installiert wird, an ein Netzwerk angeschlossen ist, erkennt dies WRH bei der Installation und fragt nach dem Servernamen. Der WRH Server ist der Rechner, auf dem die SQL-Datenbank installiert wird. Dies kann jeder beliebige Rechner innerhalb des Netzwerks sein. Geben Sie dann den Namen des entsprechenden Rechners ein. Falls der Rechner nicht erkannt wird, installieren Sie bitte die SQL-Datenbank erneut und starten Sie dann erst die Installation des Interface (=Software).

Wie erfolgt die Auslieferung und Freischaltung von WRH?

Die Software laden Sie von unserer Internetseite herunter. WRH besteht aus drei Dateien (zwei Installationsdateien und ein Anwenderhandbuch in PDF-Format). Bei Vertragsabschluss erhalten Sie ferner eine detaillierte Installationsanleitung im PDF-Dateiformat. Diese Dateien brennen Sie auf eine CD ROM oder speichern sie auf einen USB-Stick und verteilen sie wie es in Ihrem Unternehmen üblich ist mit der Schiffspost an die Flotte. An Bord installiert die Schiffsleitung die Software auf einem bzw. mehreren Rechnern je Schiff. Nach jeder Installation fordert man aus der Software heraus einen "Hardware-Code" ab, wodurch eine kleine Datei mit einem Code auf dem PC abgelegt wird. Diese Dateien bzw. die Codes sendet das Schiff direkt an den Softwarehersteller und erhält daraufhin umgehend den Freischaltcode zurück, der dann in die Software auf dem jeweiligen Rechner eingegeben wird. Das Schiff kann jedoch bereits sofort nach der Installation die Software in vollem Umfang nutzen. Dier Freischaltcode muss innerhalb von 30 Tagen nach der Installation eingegeben werden.

Bei der Anmeldung kann kein Benutzer (oder Benutzer Administrator) ausgewählt werden. Das Auswahlfeld ist leer.

1.) Wenn es keine Möglichkeit zur Anmeldung gibt, prüfen Sie bitte, ob die beiden haupt-Datenbanken vorhanden sind  (Work_Hours_tbl.ldf und Work_Hours_tbl.mdf). Sie sollen im Verzeichnis

C:SPECTRAL

      Microsoft

              SQL Server

                      MSSQL10_50.STISQLSERVER

                                MSSQL

                                      Data

auf Ihrem PC stehen.

2.) Wenn diese Dateien unter 1.) existieren, fahren Sie mit folgendem Test fort: Prüfen Sie, ob der SQL-Server läuft (das ist eine Software auf Ihrem PC). WRH benutzt die Instanz STISQLSERVER. Dazu drücken Sie auf der Tastatur gleichzeitig Strg alt entf (bzw. Ctr alt Del). Sie kommen dadurch auf eine Seite, von der Sie den Windows Task Manager starten. Wählen Sie dort das Register Dienste (Services) aus und suchen Sie nach SQL Server (STISQLSERVER). Prüfen Sie, ob der Status "gestartet" lautet. Wenn nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und starten Sie den SQL Server. Sie können auch unter Rechtsklick, Eigenschaften den Starttyp "Automatisch" auswählen.  

3.)  Befindet sich der SQL Server nicht in der Liste der Dienste, installieren Sie die Datei  SQLserversetup.exe erneut.

Sollte das Problem danach immer noch bestehen, könnte es daran liegen, dass eine andere Software auf dem PC den Start des SQL Servers verhindert. Bitte fragen Sie dann Ihren IT-Fachmann um Hilfe.

4.) Wenn die beiden unter 1.) genannten Daten nicht existieren und der SQL Server läuft, müssen diese Dateien erneut installiert werden.  Starten  Sie dazu im Verzeichnis C:SPECTRAL die Datei WRHDATA.EXE bzw. DATA.EXE.

Sollte danach das Problem weiterhin bestehen, könnte eine Antiviren-Software die Ursache dafür sein, weil diese den Start von Diensten blockiert. Sprechen Sie bitte in diesem Fall Ihren IT-Fachmann an, der Ihren PC betreut.

 

Im Report "Overtime" werden keine Überstunden angezeigt

PROBLEM: Im Report "Overtime" werden keine regularen Arbeitsstunden und Überstunden gezeigt, sondern nur die Gesamtstunden

URSACHE: Es fehlen einige Einstellungen in WRH

ERLÄUTERUNG: Reguläre Arbeitsstunden und Überstunden werden auf Grundlage der Templates und Overtime Information errechnet. Diese müssen vor dem ARbeiten mit WRH eingegeben werden.

LÖSUNG:

a) gehen Sie zum Menüpunkt Admin und wählen Sie "Templates". Prüfen Sie, ob ein Standard-Template für den betreffenden Rang eingerichtet wurde. Wenn nicht, richten Sie ein Template ein (siehe Handbuch, Kapitel 10a)

b) gehen Sie zum Menüpunkt "Holidays" und prüfen Sie, ob ein entsprechenden Feiertags-Schema eingerichtet ist. Wenn nicht, richten Sie für alle Seefahrer die entsprechenden Feiertagsschemata ein (siehe handbuch Kapitel 10b)

c) gehen Sie zum Menüpunkt "Overtime". Hier können Sie beliebige Überstunden Schemata einrichten, z.B. eines für deutsche Offiziere, Filippimo-Offiziere, Birma-Besatzung etc. Prüfen Sie, ob die entsprechenden Überstunden-Schemata eingerichtet wurden.Wenn nicht, legen Sie diese an (siehe Handbuch Kapitel 10e)

d) gehen Sie zum Hauptmenüpunkt "Crew" und wählen Sie den betreffenden Seefahrer aus. Klicken Sie auf die Edit-Schaltfläche. Es öffnet sich ein pop-up Fenster zum Verändern der Werte. Wählen Sie im unteren Bereich des Fensters das entsprechende Template und Overtime Schema aus. Speichern Sie die Eingaben mit Save.  (siehe Handbuch Kapitel  5A auf Seite 13).

Nun werden die Arbeitsstunden gemäß Overtime Schema in regulare Stunden und Überstunden aufgeteilt. 

 

Darf jedes Schiff die Exemptions aktivieren?

Regime und Exemptions sind beides Einstellungen für das Regelwerk, das auf einem Schiff anzuwenden ist. Die Anwendung der Exemptions ist von den Bestimmungen des jeweiligen Flaggenstaats abhängig. Liberia und Antigua & Barbuda zum Beispiel gestatten die Anwendung der Exemptions, Marshall Islands hingegen nicht. Genau genommen darf ein Schiff die Exemptions nur anwenden, wenn dies in der „Declaration of Maritime Labour Compliance“ (DMLC), Part II unter Punkt 6 (Hours of Work or Rest, Regulation 2.3) ausdrücklich festgelegt ist.

Hintergrundinformation: Jeder Flaggenstaat legt in der DMLC Part I seine nationalen Gesetze und Regelungen zur MLC 2006 fest. Die Reederei erstellt den Part II und legt darin die Umsetzung der in Part I genannten Vorschriften fest. Bei der Zertifizierung prüft der Flaggenstaat das eingereichte DMLC Part II für jedes einzelne Schiff und genehmigt es. Von diesen genehmigten Verfahren darf nicht abgewichen werden. Leider gibt es Reedereien, die bei der Erstellung der Part II Fehler gemacht haben und z.B. die Anwendung der Exemptions vergessen haben. Genaugenommen darf ein solches Schiff die Exemptions nicht anwenden.

Wir empfehlen Ihnen deshalb, für jedes Schiff im Einzelfall zu prüfen, ob die Anwendung der so genannten „Manila Exemptions“ festgelegt wurden bzw. ob diese Ausnahmeregeln im Detail beschrieben wurden. In Abhängigkeit davon sollten dann die Updates und Passwörter an Bord gegeben werden. Die unberechtigte Anwendung der Exemptions kann bei Port State Control-Inspektionen in den Häfen oder bei der Zertifizierung durch den Flaggenstaat auffallen und zu Problemen und ggf. Strafen führen. Stimmen Sie bitte die Herausgabe dieser Updates mit der für MLC 2006 verantwortlichen Stelle in Ihrer Reederei ab.

 

Kann ein Kapitän vom Support des Softwareherstellers die Passwörter zur Freischaltung der Exemptions erfragen?

Wie im zuvor beschriebenen Artikel erläutert dürfen die Exemptions nur dann angewendet (und freigeschaltet) werden, wenn dies im DMLC Part II gestattet ist. Da unsere Support-Mitarbeiter keine Informationen zu den DMLC Part II haben, geben wir keine Passwörter direkt an die Schiffsleitungen. Ein Kapitän kann Passwörter zur Freischaltung bestimmter Funktionen in WRH nur von seiner Reederei erhalten.

 

Wie lang muss eine Arbeitsunterbrechung sein, damit WRH diese als Ruhezeit betrachtet?

Viele Flaggenstaaten haben in ihren nationalen Gesetzen und Regelwerken festgelegt, dass eine Ruhezeit im Sinne der MLC-Ruhezeitenanforderungen mindestens 60 Minuten betragen muss. WRH erfasst die ARbeits- und Ruhezeiten in halben Stunden. Deshalb betrachtet WRH eine Ruhezeit von einer einzelnen, halben Stunde nicht als Ruhezeit im Sinne der Mindestruhezeit von 10 Stunden. Zur Berechnung der ARbeitszeiten, die für eine Heuerabrechnung dienen, wird diese halbe STunde jedoch nicht als Arbeitszeit gezählt.

Wie sollten Safety Drills und Musters behandelt werden?

Leider ist in der MLC 2006 nicht absolut klar festgelegt, ob eine Sicherheitsübung als Arbeitszeit  gilt. Zur Interpretation können folgende Grundlagen herangezogen werden:

MLC 2006, Standard A2.3 §1a definiert: "hours of work means time during which seafarers are required to do work on account of the ship".

Die ILO Konvention Nr. 76, Artikel 18 legt fest: "2. Time spent in the following work shall not be included in normal hours of work or be regarded as overtime for the purpose of this Part of this Convention:

...

(c) musters, fire, lifeboat and similar drills of the kind prescribed by the International Convention for the Safety of Life at Sea for the time being in force;"

Demnach kann festgestellt werden, dass Sicherheitsübungen und Musters keine Arbeitszeit sind.